Das kommt des Öfteren gerne einmal vor: Ein potenzieller Kunde bekommt ein Angebot über die Erstellung einer Webseite und beschließt trotz günstigen All-Inklusiv Angebots, sich bei einem Anbieter anzumelden und die Webseite selber zu gestalten.
So weit so schlecht.
Natürlich interessiert es einem als Anbieter dieser Dienstleistung, inwiefern dieser Kunde dann selbst vorankommt. Gefunden werden diese Webseiten-Versuche nahezu immer. Google ist dein Freund.
Was man dann zu sehen bekommt zeigt in den meisten Fällen, warum der Beruf des Mediendesigners oder Webentwicklers ein Ausbildungsberuf ist. (Und warum nun mal eine Webseite das kostet, was sie kostet.)
Ich würde zum Beispiel nie auf die Idee kommen, meine Wohnzimmermöbel selbst zu zimmern.
Das überlasse ich Leuten, die davon Ahnung haben.
Selbstgebaut. Schick oder....?
Bei diesen Selbstbaulösungen (Nicht die Möbel - die Webseite) werden dann zahlreiche Fehler gemacht.
Im Nachfolgenden zähle ich einige auf (kein Anspruch auf Vollständigkeit!)
Unverzichtbar: Die Cookie-Hinweise
- Farbwahl: Hellgrüner Hintergrund, rosa Schrift, Türkises Logo und Orangener Hintergrund mit grauem Fließtext. Für Farbenblinde einigermaßen aushaltbar - alle Anderen klicken weg.
- Schriften: Im Netz gibt es Tausende von Schriften - will ich alle haben! Schreibschrift als Fließtext, wilde Mischungen von Serifentexten und Helvetica-Schriftfamilien und mehrere Schriftgrößen, Farben und Stile auf einer Seite.
- Layout: Völlig wahllos zusammengestöpselte Bilder (die meisten kopiert aus dem Internet - rechtlich mehr als fahrlässig), kein durchgängiges Layout.
- Leere Seiten: Seiten, auf denen nichts weiter steht, als die Überschrift - kein Inhaltstext, keine Bilder, nix. Fragmente vom Blindtext, den man vergessen hat zu löschen (Loren ipsum
usw...).
- Tote Links: Links, die entweder keinen Effekt haben oder ins Leere laufen, Links die immer wieder zu sich selbst zurücklaufen.
- Bilder: Falsche Auflösung, fehlende Bildrechte, Unpassende Bilder (Thema verfehlt), unterschiedliche Größen.
- Fehlende Infos: Kontaktseite ohne Adresse, Mailadresse, Standort usw.
Und wäre dies nicht schon schlimm genug, kommt dann spätestens mit dem fehlendem Impressum der rechtliche Knall! Auf eine DSGVO verzichten wir dann ebenso, wie auf den Hinweis von Cookies und die Möglichkeit der Deaktivierung von diesen.
Und schon hat eine Anwaltskanzlei, die sich auf diese Verstöße spezialisiert hat die Abmahnung rausgeschickt.
Kosten: Oft höher als eine sauber programmierte und gestaltete Webseite mit Rundumservice.
Wobei ich immer wieder betone, dass man als Webdesigner nicht verantwortlich für die ordnungsgemäße Formulierung einer DSGVO sein kann. Dies sollte man - wenn man ganz sicher gehen will - einem Anwalt oder Notar überlassen.
Auf alle Fälle ist aber eine Standard-DSGVO immer noch besser als überhaupt nichts.
Man sieht also: Soll die Webseite ein Schaufenster oder die Visitenkarte Ihres Betriebes darstellen - dann überlassen Sie diese Arbeit jemanden, der etwas davon versteht.
(Oder lassen Sie Ihre Heizung vom Bäcker warten?)
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